Romulus der Grosse

 Titelbild Romulus 464x640

Von Friedrich Dürrenmatt

Juli/August 2012 in Windisch

Regie: David Imhoof
Übersetzung: David Imhoof, André Küttel
Produktionsleitung: Hans Peter Popp
Künstlerische Leitung: Mirca Dalla Piazza Popp
Sponsoring & Werbung: Ferris Bühler
Grafikdesign: Olga Cudakova
Bauten: Beat Schmid
Bühnenbild: Hans Peter Popp

Licht & Technik: Hans Peter Popp
Kostüme & Requisiten: Mirca Dalla Piazza Popp, Esther Knecht
Rundganginstallationen:  Manuela Benz, Natalie Berger, Anuschka Ruepp, Larissa Keat

Szenenfotos: Simon Tanner

 

 

s Junge Theater Baden hat sich auf das Spaziertheater spezialisiert. In einer traditionellen Aufführung nimmt der Zuschauer vor der Bühne Platz – Saallicht aus, Vorhang auf und das Stück beginnt. Ganz anders im Spaziertheater: Die Zuschauer werden auf einem kleinen Rundgang auf das Stück eingestimmt. Die Szenen und Bilder sind noch ohne erkennbaren Handlungsablauf. Versatzstücke aus dem nachfolgenden Teil und einzelne Charaktere werden eingeführt. Besondere bauliche Gegebenheiten werden gezielt bespielt und die gesamte Umgebung wird dabei zur erweiterten Kulisse des Stücks.

Die Zuschauer erhalten eine virtuelle Rolle und werden Teil der Inszenierung. Gespieltes und Reales fliessen ineinander und wirken dadurch besonders stark – oftmals erkennt der Zuschauer nicht mehr was zum Stück gehört und was zur Umgebung. Szenisches Gespür, Fantasie, Kreativität und nicht zuletzt organisatorische Erfahrung setzt das Spaziertheater voraus.

2003 boris 240x180 Der Rundgang bildet den Auftakt für die eigentliche Handlung am Hauptspielort. Die Stücke sind somit exklusiv auf die Lokalität ausgerichtet. Viele Zuschauer geben uns ihre Rückmeldung, dass diese tiefe Verankerung mit Orten in Baden eine spezielle Qualität unserer Produktionen ausmacht. Die Entwicklung dieser Spezialisierung geht einher mit der strukturellen Entwicklung des Vereins. Grundstein der Truppe war das Projekt «Boris»(Regie: Mark Roth, Oktober 2003 in Stetten) im Rahmen der jubil-on-tour, einem Theaterprojekt zu 200 Jahren Kanton Aargau.

 

Fasziniert vom Theaterspiel und den Möglichkeiten des Spaziertheaters formierte sich ein Team für das Projekt «Morgenrot» (Regie: Alma Jongerius, August 2004 in Baden). Gleichzeitig wurde der Verein als Träger der Produktion gegründet. Wir setzten uns intensiv mit den Möglichkeiten des Spaziertheaters auseinander, experimentierten mit Formaten und Techniken. Die Zuschauer wurden Teil des Stücks und besichtigten z.B. in «Morgenrot» als potenzielle Immobilienkäufer aus Zürich das Martinsbergquartier. Auch die Quartierbewohner wurden vom Theaterfieber gepackt und haben zum Teil im Rundgang ihre «Rolle» aus eigener Initiative gespielt. 2004 morgenrot 240x158

 

2005 ubu 240x180 Überwältig vom tollen Publikumserfolg sahen wir uns auf dem für uns richtigen Weg. Wir wollen Orte in Baden und Umgebung bespielen. Diese zusammen mit den Zuschauern begehen, Altbekanntes und Neues entdecken, irritieren und experimentieren und die Umgebung als Gesamtkulisse verwenden. Der stillgelegte Bahnhof Oberstadt bot sich uns als nächste Lokalität an. Mit «Die gräulichen Taten des Herrn Übü» (Regie: Mathias Grupp, August 2005 in Baden) verwendeten wir ein bestehendes Bühnenstück als Basis und adaptierten die Geschichte auf Baden und Region.

 

Aus der Entwicklung des Vereins sahen wir nach der Produktion «Übü» die Notwendigkeit der organisatorischen Konsolidierung und der Ausweitung des Spielerpools. Wir nutzen das Gefäss der «Kultour06» um mit «LorioTourMundArt» (Regie: Christov Frey, Oktober 2006 in Baden) als eine Art Werkstattprojekt, um neue Organisationsformen (z.B. Co-Regie) zu testen und neue Spieler/Innen in unser Team zu integrieren.  2006 loriotourmundart 240x180

 

2007 tuefelskeller 240x180 Im darauf folgenden Badenfahrt-Jahr sahen wir sehr schlechte Voraussetzungen für eine Theaterproduktion neben diesem Grossanlass. So wagten wir das Experiment, an der Badenfahrt den Fratzenbrunnen auf dem Cordulaplatz mit der Sage des «Teufelskeller» (Regie: Patrizia Schmid, August 2007 in Baden) zu bespielen. Von Anfang an war klar, dass wegen der Umgebungsgeräusche kein Stück mit Text gespielt werden kann. Mit Patrizia Schmied arbeiteten wir daher an einer Inszenierung mit Tanz und Bewegungstheater.

 

Das Bäderquartier zu bespielen war ein langgehegter Wunsch, den wir mit «Das blaue Wunder» (Regie: David Imhoof, August 2008 in Baden) umsetzen konnten. Diese Produktion stellt einen Meilenstein unserer Entwicklung dar. Erstmals liessen wir das Stück von einem Profiautor (André Küttel) auf die konkrete Lokalität und das Ensemble schreiben. Da sich kein genügend grosser Aufführungsraum finden liess, wagten wir eine Freilichtaufführung vor dem Restaurant Pavillon, was sich als eine lehrreiche Herausforderung entpuppte. Im Rundgang konnten wir von unseren Erfahrungen profitieren und das Spaziertheater weiter entwickeln.  2008 dasblauewunder 240x160

 

 

  Im darauf folgenden Badenfahrt-Jahr sahen wir sehr schlechte Voraussetzungen für eine Theaterproduktion neben diesem Grossanlass. So wagten wir das Experiment, an der Badenfahrt den Fratzenbrunnen auf dem Cordulaplatz mit der Sage des «Teufelskeller» (Regie: Patrizia Schmid, August 2007 in Baden) zu bespielen. Von Anfang an war klar, dass wegen der Umgebungsgeräusche kein Stück mit Text gespielt werden kann. Mit Patrizia Schmied arbeiteten wir daher an einer Inszenierung mit Tanz und Bewegungstheater.

 

Das Bäderquartier zu bespielen war ein langgehegter Wunsch, den wir mit «Das blaue Wunder» (Regie: David Imhoof, August 2008 in Baden) umsetzen konnten. Diese Produktion stellt einen Meilenstein unserer Entwicklung dar. Erstmals liessen wir das Stück von einem Profiautor (André Küttel) auf die konkrete Lokalität und das Ensemble schreiben. Da sich kein genügend grosser Aufführungsraum finden liess, wagten wir eine Freilichtaufführung vor dem Restaurant Pavillon, was sich als eine lehrreiche Herausforderung entpuppte. Im Rundgang konnten wir von unseren Erfahrungen profitieren und das Spaziertheater weiter entwickeln.